Wieder einmal durfte ich gedanklich nach Indien abtauchen, dem Land der tausend Farben und Gerüche, wo die Frauen im Sari auf dem Gepäckträger mitfahren und die heiligen Kühe durch die Straßen laufen und gelegentlich den Verkehr zum Erliegen bringen, wenn sie es sich zum Wiederkäuen auf dem Asphalt gemütlich machen.
Nicht nur der Autorin Alka Joshi selbst war der junge Malik aus der „Hennakünstlerin“ ans Herz gewachsen, auch die Leserinnen fragten öfter nach ihm, wie es denn mit ihm weiterginge. Mit dem Ergebnis, dass die Autorin den ursprünglich als Einzeltitel geplanten Roman zu einer Trilogie erweiterte, denn wenn Malik einen eigenen Roman bekommt, muss Radha auch einen erhalten.
Der zweite Teil spielt 1969, Malik ist inzwischen zu einem jungen Mann von offiziell einundzwanzig Jahren herangereift. Dank Lakshmis Beziehungen kann er im Baubereich ein Praktikum machen, wobei er alle Abteilungen durchläuft. Dafür muss er leider seine geliebte Nimmi in Shimla zurücklassen, eine Stammesfrau aus dem Himalayavorgebirge. Das derzeit wichtigste Projekt für den Palast ist das hochmoderne Royal Jewel Cinema, ein großes Prestigeprojekt. Doch bei der Premiere geschieht ein Unglück: Die Loge stürzt unter der Last der Besucher ein und begräbt viele Menschen unter sich. Malik erkennt schnell, dass Pfusch am Bau die Ursache ist, der vertuscht werden soll. Manu Agarwal, ein alter Freund, soll als Sündenbock herhalten, doch das kann Malik nicht auf sich sitzen lassen. Er beginnt, nachzuforschen und macht sich damit nicht unbedingt Freunde.
Und wieder stand ich vor dem einen oder Pflanzennamen, der seine deutsche Entsprechung suchte, und da Lakshmi inzwischen den Heilkräutergarten des Lady-Bradley-Hospitals leitet und gleichzeitig von Nimmi über die lokalen Heilkräuter in der Region Shimla einiges lernt, kann man sich vorstellen, dass da ein bisschen was zusammenkommt. Nicht zu vergessen der eine oder andere Baubegriff, schließlich macht Malik seine Lehre in der Baubranche. Wer Häuser baut, muss sich mit Dingen wie Scherspannung und Stoßbelastung befassen. In meinem Beruf lernt man eben nie aus, wie man sieht.
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Alka Joshi: Der Geheimnishüter von Jaipur
Indien, 1969: Hennakünstlerin Lakshmi gelingt es, ihrem Schützling Malik eine Anstellung im königlichen Palast von Jaipur zu verschaffen. Malik ist die rosafarbene Stadt Indiens bestens vertraut. Auf den Straßen Jaipurs ist er groß geworden. Und er kennt die ungeschriebenen Gesetze, nach denen die Mächtigen Geld und Einfluss nur unter sich aufteilen. Doch Malik will aufsteigen. Für sich und für Nimmi, seine große Liebe. Also wendet er an, was er von seiner Lehrerin Lakshmi gelernt hat. Geschickt nutzt er die Informationen, die er im königlichen Palast aufschnappt, und erlangt so das Ansehen der richtigen Leute. Bis eine Tragödie alles verändert – und Malik beschließt, endlich die Wahrheit auszusprechen.
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