Stellen Sie sich vor, Sie sind mitten in Texas unterwegs und müssen noch fürs Abendessen einkaufen. Vor Ihnen taucht am Straßenrand ein Stand auf, an dem ein Farmer sein Gemüse anbietet. Wie praktisch, feldfrisches Gemüse, denken Sie, dann schauen wir doch mal, was er denn laut seinem Schild anzubieten hat:
(Bild: Birte Mirbach)
„zookeene, tater & maters, hallopinyo, bail pepr, qcomebur“.
Also bis eben gerade hatte ich geglaubt, dass man in Amerika für gewöhnlich Englisch spricht. Aber das hier? Spanisch kann es auch nicht sein, oder eine andere mir bekannte Sprache. Ich verstehe erstmal nur Bahnhof. Und doch, es sollte sich um Englisch handeln, nur eben in ziemlich kreativer Rechtschreibung.
Rechtschreibung ist dazu da, um aufzufallen, hatte sich der Farmer wohl gedacht.
Wie er selbst sagte, fand er es witzig, sein angebotenes Gemüse absichtlich völlig falsch zu schreiben, um sich damit von den anderen Farmern abzuheben, die das gleiche Grünzeug anbieten. Das Problem an der Sache ist nur, ob die potentiellen Kunden überhaupt verstehen, was er da anzubieten hat. Warum sollte ich anhalten und seine Tomaten und Gurken kaufen wollen, wenn ich nicht einmal kapiere, dass er welche im Angebot hat?! Irgendwie ist da jemand doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen mit seiner Kreativität.
Es mag zwar sein, dass die korrekte Rechtschreibung uns bisweilen nervt oder sogar Kopfzerbrechen bereitet, letztendlich dient sie aber vor allem dazu, dass wir einander schriftlich besser verstehen.
Gemeint waren übrigens zucchini, tomatoes, jalapeño, bell pepper und cucumber, also Zucchini, Tomaten, Jalapeños, Paprika und Gurken.